Zitadelle von Thang Long
Erbaut wurde die Zitadelle von Thang Long im Jahre 1010, nach dem Sieg über die chinesischen Besatzer, auf den Ruinen eines chinesischen Festungsbaus. Das erklärt auch die an chinesische Vorbilder angelehnte Architektur. Der Regent Lý Thái Tổ ernannte die Stadt im selben Jahr zu seiner Residenzstadt. Den Rang als Hauptstadt sollte die Zitadelle Thang Long, unter verschiedenen Namen, nun bis zum Jahr 1802 beibehalten. Die besondere Vielzahl von archäologischen Fundstellen, aus verschiedenen Epochen, macht diesen Ort prädestiniert als UNESCO Weltkulturerbe. 2010 wurde die Zitadelle von Thang Long schließlich in die Riege der UNESCO Weltkulturerben aufgenommen. Auf dem Gebiet der Zitadelle von Thang Long lassen sich eine beachtliche Anzahl von unterschiedlichen kulturellen und künstlerischen Relikten entdecken. Als bedeutendes Bauwerk sei hier der Flaggenturm genannt, er stammt aus der Zeit zwischen 1802 und 1812 und wurde mit Hilfe von französischen Festungsbaumeistern erbaut. In dieser Epoche wurde die Zitadelle außerdem nach europäischem Vorbild neu gestaltet, allerdings wurde immer ein besonderer vietnamesischer Baustil beibehalten.
Ein anderes sehenswertes Bauwerk stellt der konfuzianische Literaturtempel dar. 1070 erbaut, wurden hier von 1076 bis 1915 die Söhne der Mandarine, konfuzianische Würdenträger, mit den Lehren des Konfuzianismus vertraut gemacht und unterrichtet. Zugleich stellt der Literaturtempel die erste Akademie des Landes dar. Die größte Bedrohung, neben mongolischen Horden oder Eroberungsversuche aus China, stellte das Hochwasser des roten Flusses dar. Um dem Abhilfe zu schaffen und so die Zitadelle zu erhalten wurde ein ausgeklügeltes System aus Kanälen und Deichen errichtet.